Na so was, plötzlich ist man ein Hidden Champion! Johannes Wosilat hatte mich eingeladen, in seinem Podcast mit ihm zu sprechen. Hier interviewt er regelmäßig Unternehmer, die zu Vorbildern, Vordenkern und Vorreitern geworden sind, aber nicht im Rampenlicht stehen. Hidden Champions eben. Ich war begeistert, zu diesem erlesenen Kreis gezählt zu werden und habe zugesagt.
Wir sitzen im Podcast-Studio und es geht los. Johannes fragt zuerst nach meinem persönlichen Blog. Warum ich den Slogan „Mutig anders unterwegs“ gewählt habe? Ich erzähle ihm, dass ich schon mehrmals mein Leben umkrempeln musste, damit es wieder weitergeht: Mein Wandel vom Tyrannen zum verantwortungsvollen Vorgesetzten, eine desaströse Baustelle, eine komplizierte OP. Verrückte Geschichten, die auch andere inspirieren können. Und genug Stoff, meine „Big Five“ im Leben festzuzurren – auch danach fragt mich Johannes. Für mich gehören dazu: Mehr Zeit für meine Familie, mehr Gesundheit, die Nachfolge in meinem Unternehmen. Und vor allem dankbar und glücklich sein.
Ein Gerüstbau-Unternehmer muss Respekt und Verantwortung zeigen
Dann geht’s um mein Unternehmen: „Was macht ihr denn eigentlich?“ Ich berichte von unseren hochkomplexen Gerüsten, auch an anspruchsvollen Orten wie einem 170 Meter hohen Schornstein. Aber ich sage auch: Egal wie schwierig die Herausforderung ist – unser Ziel bleibt, Kunden zu begeistern. Einen Aha-Effekt zu hinterlassen.
Wie viel Respekt habe ich vor solchen Aufgabenstellungen? Ich erzähle von einem Schutzgerüst für die Deutsche Bahn, das wir letztes Jahr in Würzburg gebaut haben:
„Wenn das Gerüst vom Prüfingenieur am Ende dieser Arbeitszeit nicht abgenommen wird, dürfen die Züge darunter nicht fahren. Das bedeutet, dass ich pro Minute und pro Gleis zwischen 250 und 300 Euro bezahlen muss. Bei zwei Gleisen sind es rund 500 Euro die Minute, die Stunde also 30.000 Euro, in zehn Stunden 300.000 Euro plus die Vermögensschäden, die eventuell daraus resultieren, dass ein Mitfahrer im Zug seinen Flug nach Amerika nicht erreicht und darum vielleicht einen Vertrag über mehrere Millionen Euro nicht abschließen kann. Das macht schon nervös.“
Jetzt reinhören in „The Hidden Champion“ mit Walter Stuber von der Gemeinhardt Service GmbH
Ich sage auch ganz offen, dass man Demut und Verzicht lernen muss, wenn man mit solchen Herausforderungen umgehen will. Und Verantwortung für die Menschen, die gehört auch immer dazu. Deshalb haben wir vor vier Jahren eine Gemeinwohlökonomie-Bilanz erstellt und auch festgelegt, dass wir einen großen Teil unseres Gewinns in unsere Mitarbeiter und ihre Weiterbildung investieren.
Eine ganze Menge spannender Themen sprechen wir in der guten dreiviertel Stunde des Podcasts an: Meine Kindheit auf dem landwirtschaftlichen Hof, meine Krankheit, die Hoch und Tiefs des Unternehmertums. Aber auch meinen Willen, noch mit 62 Jahren an meiner Persönlichkeit zu feilen. Es geht darum, mit welchen Methoden wir die besten Mitarbeiter und Auszubildenden finden. Aber auch um die Zukunft des Gerüstbaus. Um die zu entdecken, bin ich sogar ins Silicon Valley gereist.
Was ich dort erlebt habe und alle weiteren Themen hören Sie sich am besten im kompletten Podcast an. Sie finden ihn auf vielen Podcast-Plattformen – oder direkt auf der Website von The Hidden Champion“.
Mein Tipp: Kennen Sie schon meinen eigenen Podcast? Sie finden ihn hier bei GerüstbauTV auf Youtube.